Katholizismus
Der überwältigende Reichtum von Kathedralen, Kirchen und anderen religiösen Institutionen in ganz Spanien gibt den Touristen eine klare Idee über die Rolle von Religion in Spanien. Der römische Katholizismus ist eindeutig der Spitzenreiter der Religion in Spanien: 81% - 94% der Einwohner sind Katholiken. Wegen der hohen Prozentzahl kann man den Katholizismus in Spanien fast als kulturell statt religiös bezeichnen. Selbst Menschen die noch nie in ihrem Leben eine Kirche von innen gesehen haben bezeichnen sich fast automatisch als Katholiken - als Spanier ist das selbstverständlich.
Gesellschaftliche Themen
Die gesellschaftlichen Hauptthemen werden in Spanien liberaler als in den meisten anderen europäischen Ländern gesehen, vielleicht aufgrund der 35-jährigen Diktatur und Unterdrückung durch Francisco Franco die erst vor ein paar Jahrzehnten zu Ende ging. Die Homoehe wird von ca. 70% der Spanier befürwortet und im Jahr 2005 wurde sie durch ein Gesetz legalisiert. Desweiteren sieht Spanien Themen wie Adoption für Homosexulle Paare, Abtreibung, Verhütung und Scheidung sehr liberal - ganz im Gegensatz zur katholischen Kirche.
Spanische Inquisition
Die religiöse Einheitlichkeit hat starke Verbindungen zu der Spanischen Inquisition, eine ziemlich dunkle Phase der spanischen Geschichte die das Land in eine 350 Jahre lange Verfolgung gegen quasi alle Menschen die sich den Prinzipien der katholischen Kirche widersetzten stürzte. Das Land mit der nicht unerheblichen Anzahl an Juden und Muslimen war nach Verfolgungen, Vertreibungen und sogar Exekutionen dieser Menschengruppen im 15. und 16. Jh. komplett katholisiert.
Andere Religionen
In den letzten Jahren fing die Bevölkerung Spaniens dank der Einwanderungswelle der gläubigen Muslime
nach jahrhundertelanger Abwesenheit an zu wachsen. Heute leben neben über einer Million Muslime auch einige wenige Juden und Protestanten in Spanien.