Castellano (Kastilisch) ist der präziseste Name für Spanisch, die Landessprache die in ganz Spanien gesprochen wird. Was allerdings viele Leute nicht wissen ist, dass neben dem weitverbreiteten Kastilisch noch drei weitere voll ausgeprägte Sprachen in Spanien existieren: Galicisch, Katalanisch und Baskisch. Warum ist Kastilisch dann die meistgesprochene in ganz Spanien?
Jede der vier Sprachen gehört historisch bedingt zu einer bestimmten Region. Während Kastilisch in der ganzen spanischsprachigen Welt gesprochen wird ist es auch das Ergebnis von schlecht gesprochenem Latein, welches ursprünglich aus Kantabrien, Burgos und La Rioja kam. Letztlich verbreitete sich die Sprache und wurde zur Hauptsprache des extrem wichtigen Königreichs von Kastilien - daher auch der Name.
Galicisch und Katalanisch sind entgegen des mehrheitlichen Glaubens keine Dialekte vom Kastilischen. Alle drei stammen vom Latein ab und entwickelten sich gleichzeitig und unabhängig voneinander. Aufgrund der geografischen Lage ähnelt das Galicische (in Galicien) dem Portugiesischen während das Katalanische (in Katalonien, Balearische Inseln und Valencia) einige Ähnlichkeiten mit dem Französischen hat.
Baskisch, die vierte regionale Sprache, ist anscheinend der Außenseiter. Die Sprache wird im Baskenland und Navarra gesprochen und ist ein interessanter Fall. Auch wenn sie von romanischen Sprachen (Kastilisch, Französisch, Katalanisch) umgeben ist, ist sie doch die einzige spanische Sprache die ihre Ursprünge nicht beim Latein hat. Es ist wenig über die Wurzeln der Sprache bekannt aber es ist wahrscheinlich, dass die Sprache in Form einer Landessprache existierte bevor die romanischen Sprachen auf die Halbinsel kamen.
Heute sind die regionalen Sprachen ein wesentlicher Teil der Kulturen zu denen sie gehören. Innerhalb der Regionen existieren die Sprachen zusätzlich zum modernen Spanisch und spielen eine große Rolle in den Nachrichten und in der Politik.