Wenn Sie durch den Norden Spaniens reisen werden Ihnen wahrscheinlich nicht nur ein paar braungebrannte Wanderer mit Rucksäcken, hölzernen Wanderstöcken und Jakobsmuscheln über den Weg laufen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie Pilger auf dem Weg über den Camino de Santiago (Jakobsweg) sind ist ziemlich hoch, es sei denn sie mögen die Ausrüstung einfach nur. Sie haben ihre Resie zwar an unterschiedlichen Ausgangspunkten angefangen, aber ihr Ziel bringt sie alle zu der weltweit meistbesichtigten christlichen Gabstätte: Santiago de Compostela in Galicien.
Dort werden sie eine beeindruckende Kathedrale in der angeblich die Gebeine des heiligen Jakobus liegen finden, die - der Legende nach - nach seiner Enthauptung auf wundersame Weise mit dem Boot von Jerusalem nach Galicien gekommen sind. Der Leichnam war seit hunderten Jahren schon vergessen bis er angeblich im 9. Jh. von einem Einsiedler der auf dem Heimweg zu seiner Siedlung war wiederentdeckt wurde. Daraufhin ließ König Alfons II eine Kathedrale erbauen die als Schrein für den Heiligen diente um ihm zu gedenken.
In den mehr als 1000 Jahren seit der Entstehung haben viele Leute aus allen Gesellschaftsschichten - von bürgerlichen Hoffnungsvollen über die spanische Königsfamilie bis zu Berühmtheiten wie Shirley Mclaine - den Weg auf sich genommen, für gewöhnlich als Glaubenssache.
Über die letzten paar Jahrhunderte hinweg wurde der Jakobsweg - der im Grunde genommen der weltweit erste Touristenweg ist und über den ein Mönch im 10. Jh. den weltweit ersten "Reiseführer" geschrieben hat - immer bekannter. Es haben schon so viele Leute den Weg nach Santiago de Compostela eingeschlagen, dass ein berühmter Spitzname für die Milchstraße "Camino de Santiago" ist, da die Galaxie der Legende nach aus dem Staub den die Horden von Pilgern auf ihrem Weg aufwirbelten entstand.
Falls Sie den ganzen Weg bewandern wollen sollten sie ca. einen Monat bei einer Geschwindigkeit von ca 30km am Tag für die Strecke einplanen. Die bekannteste Strecke besteht aus 31 Etappen und beginnt in Frankreich, verläuft über die Pyrenäen und erstreckt sich dann quer über Spanien. Vergessen Sie nicht Ihren "credencial", ein passähnliches Dokument mit dem Sie in den "refugios" (Unterkünfte) entlang dem Weg übernachten dürfen, außerdem ist es nötig um Ihnen einen Pilgerpass ausstellen zu können der beweist, dass Sie mindestens 100km gewandert oder mindestens 200km mit dem Fahrrad gefahren sind.
Um mehr darüber zu erfahren gehen Sie auf die Website des Jakosbweges in Spanien (www.caminosantiago.org) oder auf die offizielle Seite von Santiago de Compostela (www.santiagoturismo.com), beide haben eine Menge weitere Informationen für Sie!