Als die Christen im Norden es schafften die Mauren gegen Süden zu drängen konnten sie ihre Religion wieder in Freiheit ausleben, auch wenn die Gebäude dafür fehlten. Der romanische Trend der Architektur begann im Nordosten Spaniens bevor er sich gen Westen entlang des Jakobsweges ausbreitete. In Aragonien, Kastillien und Leon, Asturien und Galicien kann man diverse Paradebeispiele für die romanische Architektur finden.
Die romanische Architektur die sich während dem 10. und 11. Jh. im Norden Spaniens deutlich ausweitete war zu Anfang ein mehr oder weniger unterentwickelte Baustil. An den frühen romanischen Kirchen die einfache Basilkaformen (drei Schiffe mit einer Halbkreisapsis) haben kann man sehen, dass die romanischen Architekten keinen richtigen Leiter hatten. Da die Architekten nach Anerkennung strebten wurde der etwas komplexere Grundriss in Form eines römischen Kreuzes immer geläufiger.
Typische Merkmale romanischer Architektur sind massive Steinmauern, perfekte Bögen, Tonnengewölbe, verzierte Haupteingänge und kleine aber vorwiegend geometrische Verzierungen (Schachbrettmuster, zickzack,...). Außerdem befinden sich die Türen normalerweise sehr nah an den Fenstern und die Innenbereiche neigen zur Dunkelheit da natürliches Licht fehlt.
Viel mehr als die romanische Bauweise hat sich die gotische Architektur in Spanien zuerst im Norden in Richtung Westen über den Jakobsweg ausgebreitet. Der gotische Baustil kam erst im 12. Jh. mit der spanischen Architektur in Berührung, welches sich zur Übergangsphase entwickelte die sich durch einige Gebäude aus einer Mischung der beiden Stile auszeichnet. Im 13. Jh. machte die Romanik schließlich den Weg für die reine Gotik frei die neben der islamischen Architektur zur den beiden blendensten Stilen Spaniens gehört.
Mit dem Erfolg der Rückeroberung, dem Wachsen des spanischen Reiches und der zufälligen aber dennoch lukrativen Entdeckung Amerikas fiel die gotische Architektur mit einer der erfolgreichesten Epochen der spanischen Geschichte zusammen. Die gotische Architektur ist voll von spektakulären und atemberaubenden Bauten besonderer Größe und Pracht.
Die dicken Mauern und die starke Massivität der Romanik verschwand und wurde durch Freiraum, Höhe und dünne Mauern die verglichen mit ihren Vorgängern skelettartig scheinen ersetzt. Strebebögen wurden eingebaut um die dünnen Wände und die neuen Bauhöhen zu stützen und die langen, fein ausgearbeiteten Buntglasfenster wurden nicht nur eingesetzt um dem dunklen Inneren Farbakzente zu verleihen sondern auch um natürliches Licht hineinströmen zu lassen.
Auch wenn die Verzierungen minimal gehalten wurden sind doch ein paar Dekorationselemente wie die Muster der schmalen Säulen, die spitzen kreuzformigen Gewölbe, die aufwendigen Altarstücke und die kunstvollen Chorgestühle erkennbar. Das Ergebnis ist - wie Sie in den Bauten gotischer Architektur in ganz Spanien sehen werden - ein faszinierender Stil einer Mischung aus Solidität und Glanz.