Auch wenn die Westgoten sich aufgrund militärischer Ziele vereinigten, wurde diese Einheit nach dem Ende des militärischen Kampfes und Streben nach Macht für kurze Zeit erschüttert. Im 8. Jh. n. Chr. fing wegen den Mauren eine der wichtigsten Epochen der spanischen Geschichte an.
Die Eroberung durch die Mauren breitete sich, anders als die römische und später die christliche Rückeroberung, in dem Land in rekordverdächtiger Geschwindigkeit aus. Die Mauren hatten ein zweigleisiges Eroberungskonzept: sie bewilligten begrenzte Unabhängigkeit und religiöse Toleranz im Tausch gegen Kontrolle, wenn nötig unter militärischer Gewalt. Unter der maurischen Herrschaft wurde das Land, welches über die Jahrhunderte immer abwechselnd größer und kleiner wurde, als Al-Andalus bekannt. Die Mauren blieben je nach spanischer Region zwischen drei und acht Jahrhunderten der Geschichte Spaniens im Land.
Zuerst war das spanisch-islamische Reich unter dem Einflussbereich des östlichen Kalifates von Bagdad. Der spanische Sektor zögerte nicht lang und nannte sich in Westlich-Islamisches Reich um und legte Cordoba als Zentrum fest. Im 10. Jh. begann für das muslimische Spanien unter Abd ar-Rahman III eines der wohlhabendsten Kapitel: wirtschaftlich, intellektuell, philisophisch, architektonisch und künstlerisch. Die Devise des sich vergrößernden Reiches hieß Raffinesse: künstlerische Kreativität gab der spanischen Architektur - besonders in Andalusien - einen eleganten und exotischen Touch und fortschrittliche Maschinenkonstruktionen brachten unglaubliche Bewässerungssysteme hervor die heute noch genutzt werden.
Genauso wie die vorherigen Kulturen in der Geschichte Spaniens kratzten die internen Spaltungen in einzelne Taifas immer mehr an der maurischen Einheit und führten so zur christlichen Rückeroberung.